Als die hochwohlgeborene Weltsiegerin „Pavesi Miss Aussie“ merkte, dass ihr erstes Kind hinaus drängte, brachte sie es auf einem Empirefauteuil zur Welt, sprang behäbig runter und ging in ihre Wurfkiste, wo sie problemlos fuenf weitere Welpen dem Leben uebergab. Die Verantwortung fuer den stummen Welpen auf dem antiken Sessel ueberliess sie mir ohne ihn auch noch einmal anzusehen. Fuer sie war er tot und seine quietschenden Geschwister brauchten ihre Fuersorge.Sie war eine pragmatische Huendin.
Fuer einen kurzen Moment dachte ich, wie schön er doch sei; so ebenmässig, so harmonisch war sein kleiner Körper, er war ein grosses Geschenk dank zuechterischer Kreativität.
Ich schuettelte den neugeborenen Ruedenwelpen, damit das eventuell geschluckte Fruchtwasser aus seinem Minimäulchen flog. Vorsichtig nahm ich seine kleine Schnauze in meinen Mund und sog ihm das restliche Fruchtwasser heraus.Simultan rubbelte ich seinen schlappen Körper ohne zu spueren, dass er meine Bemuehungen mit Lebenswillen belohnen wollte.Inzwischen presste ich ihn an meinen nackten Oberkörper, den ein dicker Wollpullover bedeckte.Währenddessen eilte ich von Raum zu Raum, damit er durch meine Schrittbewegungen endlich eigenen Bewegungsdrang verspuerte.Die Minuten waren zöh wie Kaugummi, mein Verstand sagte mir immer wieder: 2gib auf, er ist tot; gib auf Du schaffst es nicht“.Inzwischen rubbelte ich schon eine Ewigkeit. Ein wenig von den Beatmungstropfen waren noch im Glas. Ob sie wohl alt werden? Sie wurden jahrelang nicht gebraucht.WievielE Tropfen braucht ein neugeborener Welpe? Es waren sowieso nur noch wenige im braunen Fläschen.Beschwörend erzählte ich ihm von dem wunderbaren Leben, das auf ihn wartet und gab ihm den Namen „Heinmueck“, weil ich diese Fabelfigur als Kind immer fuer sehr stark hielt.
Es verging mehr und mehr Zeit während der ich rubbelnd und fluesternd hin und zurueck durch zwei Zimmer lief. Auch, wenn er mich veder hörte noch verstand, musste er doch spueren, dass es Zeit wurde zu leben.Inzwischen waren fast 45 Minuten vergangen, als plötzlich aus der Tiefe seines Körpers ein dunkler Ton kam, und ich in meiner Hand die leichte, zaghafte Spannung seines Brustkorbs merkte.
Wir hatten es geschafft. Heinmueck hatte sich fuer’s Leben entschieden. Gluecklich, erschoepft, weinend hatte ich das Gefuehl gerade ein Wunder erlebt zu haben.
dodo
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